Mittwoch, 30. April 2008

Noch 168 Stunden....


In einer Woche um genau diese Zeit sitze ich schon im Shuttlebus von New Haven nach New York, JFK, wo mich abends eine Maschine der British Airways erst nach London bringen wird (wo ich hoffentlich keine weiteren Probleme mit dem Liebling aller Fluggesellschaften, dem Heathrow Airport und seinem neuen, chaotischen Gate haben werde) und anschließend nach Berlin-Tegel.

Bis nächste Woche also an alle meine treuen Leserinnen und Leser! ;-)

Sonntag, 27. April 2008

Ei-Ken Bräu!


Im engeren Sinne ist Bier ein alkohol- und kohlensäurehaltiges Getränk, welches durch Gärung aus den Grundzutaten Wasser, Malz und Hopfen gewonnen wird. Für ein kontrolliertes Auslösen des Gärvorganges wird meistens Hefe zugesetzt. Der Alkoholgehalt von normalen Biersorten liegt in der Regel zwischen 4,5 und 6 Prozent.


Ich will der Welt natürlich nicht die spannende Fotoserie "Ei-Ken Bräu" vorenthalten! Ken, mein Mitbewohner, und ich haben mittlerweile schon unser zweites Bier zusammen gebraut und wenn der Zoll nichts dagegen hat, bringe ich natürlich eine Flasche mit nach Deutschland. Die Bilder stammen allesamt noch von unserem ersten Brau-Unternehmen Ende Januar. Dieses Bier zielte geschmacklich Richtung Sierra Nevada Pale Ale und traf diesen Geschmack auch sehr gut. Auf unserer letzten WG-Party wurde das Bier dann an die Gäste verteilt, die es alle sehr genossen haben und (leider) keinen Tropfen davon übrig ließen.... Vor zwei Wochen schließlich kam Braumeister Ken auf die Idee, dass es wieder an der Zeit sei, ein weiteres Bier, "Ei-Ken Bräu #02", zu brauen. Dieses Mal zielten wir geschmacklich auf ein eher englisches Bier, ein Samuel Smith Stout. Dieses fermentiert gerade noch und wird in einer Woche in Flaschen abgefüllt, von denen ich dann hoffentlich ein oder zwei mitnehmen werde können.

Nun, hier also die Fotoserie:


1) Das Ziel: ein Samuel Smith Stout!


2) Man nehme: einen sehr sehr großen Topf....


3) ... und fülle diesen mit rund 30 Litern gefiltertem Wasser! (sehr mühsame Angelegenheit...)


4) Die Hefe wird über Nacht aufgelöst.


5) Ein hodenförmiger Malzknödel wird in das kochende Wasser gelassen: ab jetzt riecht es in der ganzen Wohnung leicht nach Malzbonbons!


6) Allmähliches Hinzufügen weiterer Zutaten: v.a. natürlich Hefe, Malz und Hopfen!


7) Regelmäßiges Kontrollieren der Temperatur.


8) Unterdessen wird der Fermentierzylinder mittels Iod und kochendem Wasser sterilisiert.


9) Ein wenig effektives Kühlverfahren: den heißen Topf einfach in 35kg Eis hineinstellen... das Eis war nach 3 Minuten weg, der Topf immer noch glühend heiß. Mittlerweile hat Dr. Ken das Eis durch ein professionelles Kupferkühlrohr ersetzt.


10) Die ersten Proben werden entnommen....


11) ... und von unserem promovierten Biologen Dr. Ken ausgewertet!


12) Jetzt heißt's Filtern und für eine Woche stehen lassen!


13) Ein spezieller Verschluss lässt dabei Luft aus dem Zylinder entweichen, jedoch keine neue hinein!


14) Nach einer Woche des Fermentierens wird die momentan noch in der Hefe, dem Weizen und Hopfen schwimmende Flüssigkeit gefiltert und in einen weiteren Fermentierzylinder gefüllt.


15) Am Ziel: ein Samuel Smith Stout, selbstgebraut. Arbeitstitel "Ei-Ken-Bräu #02"


Prost!

Sonntag, 20. April 2008

Studentenfutter: Hummer!



Die Hummer (Homarus) sind eine Gattung
aus der Familie der Hummerartigen (Nephropidae)
innerhalb der Zehnfußkrebse (Decapoda).


Meine Damen und Herren, es ist soweit: Eike hat seinen ersten Hummer gegessen!! Denn das allgemeine Vorurteil, Hummer seien unbezahlbar, trifft an der US-amerikanischen Atlantikküste nicht zu. Nach dem aktuellen Umrechnungskurs hat ein ganzer (und natürlich lebender) Hummer (genau genommen ein Homarus americanus) nur etwa 8,50 Euro gekostet. Ein Schnäppchen verglichen mit den KaDeWe-Preisen von etwa 60€ pro Hummer (streng genommen pro Homarus gammarus, so der amtliche Name der europäischen Brüder und Schwestern)...


Emily war die Gastgeberin, Sasha, ein Kommilitone von mir, und seine Frau Milica waren neben mir die Mitschlemmenden. Die Hummer gibt es hier übrigens in jedem Supermarkt. In garantiert tierungerechter Haltung leben in dortigen Aquarien dutzende von Schalentieren zusammengepfercht... aber lassen wir die Tierschutzperspektive für heute ausnahmsweise einmal außen vor. Denn: glückliche Hummer hin oder her: sie schmeckten verdammt gut. Aber ich greife vor....


Emily kaufte also diese vier Hummer (einen für jeden). Leider haben wir nicht meinen Vorschlag in die Tat umgesetzt, vorher ein Lobster-Race zu veranstalten, um zu sehen, welcher der vier Hummer wohl der schnellste sei. Auch haben wir leider drauf verzichtet, den Tieren Namen zu geben (wobei ich meins im Stillen Heidegger getauft habe). Die Tiere wurden also im Kühlschrank schon mal ein bisschen bewusstlos gemacht (rechtlich in Deutschland übrigens strengstens verboten) und als sie dann so richtig K.O. in der Tüte waren und das Wasser die Siedetemperatur erreicht hatte, haben wir sie -immer schön mit dem Kopf zuerst, damit sie sofort und ohne lange Qualen sterben- in das kochende Wasser getaucht. Dort wurden Heidegger und seine drei Kollegen sofort puterrot (besser: hummerrot) im Gesicht und am restlichen Körper. Deckel drauf und für jeden getöteten Hummer einzeln ein Vaterunser gebetet...




12 Minuten später dann die Erkenntnis: Hummer ist zwar kinderleicht zu kochen (leichter als Nudeln mit Sauce), aber sauschwer zu essen (schwieriger als Döner ohne zu kleckern). Ein richtiges Hummerbesteck und eine entsprechende Hummerzange halfen zwar über die größten Sauereien hinweg, aber ich muss zugeben, dass ich erst bei den letzten drei Beinen richtig raushatte, wie man das leckere Fleisch aus den selbigen hinausbekommt. Der Schwanz hingegen war recht einfach zu knacken und bei den Zangen schließlich war ich dann schon so sehr Profi, dass ich das mit links gemacht habe!


Übrig blieb jede Menge Hummerpanzer und -gedärm, dazu eine Riesensauerei auf dem Tisch und vier vollgefüllte Bäuche: ja, selbst der vielfrässige Eike wurde doch tatsächlich von einem ganzen Hummer satt (OK, mit Beilagen natürlich...). Ist doch mehr dran, als ich dachte.

Falls mich also jemand, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin (in etwa drei Wochen), einladen möchte, mal die Kollegen von der europäischen Zehnbeinerschalentierfraktion zu probieren: gerne!! ;-)

Abschließend bleibt nur noch anzumerken, dass Gott aus ästhetischer Sicht einen ganz schlechten Tag gehabt haben muss, als er die Hummer erschuf. Oder die Viecher sind einfach nur die Verlierer der Evolution. Germany's Next Topmodel werden die auf keinen Fall (wobei bei der Konkurrenz dann vielleicht doch...?!). Und wieder einmal hat sich das alte Sprichwort bewahrheitet: Harte Schale, leckerer Kern (oder so ähnlich...).

Sonntag, 13. April 2008

Die Grillsaison ist eröffnet!


Now is the winter of our discontent
Made glorious summer by this sun of ... Spring!


Irgendwer musste es ja tun. Und wenn es kein anderer macht, mach ich es eben selber: Die Grillsaison eröffnen.
Da der Frühling New Haven endlich erreicht hat (nach zwei ziemlich wechselhaften Aprilwochen), das Wetter also sonnig und warm, die Grillenden hungrig und die Würstchen im Angebot waren, beschlossen mein Mitbewohner Ken und ich, gestern einfach die Saison zu eröffnen. Feierlicher Anlass war die Fortsetzung des schon so erfolgreichen Eigenbraus (eine Fotoserie unseres ersten gemeinsamen Bier-Brauens lade ich die Tage noch hoch - dieses Bier#01 (Arbeitstitel: EiKen) ist mittlerweile natürlich schon längst getrunken und auch bei allen Freunden gut angekommen). Wir strebten ein Porter an, das irgendwo Richtung Samuel Smith geht. Nach stundenlangem Wasserfiltern durch Assistenzbraumeister Eike wurde dem ganzen Kessel (ein 40l Kessel) Feuer unter dem Hintern gemacht und nach und nach die entsprechenden Zutaten hinzugefügt. Anschließend wurde das ganze mittels einer, von Chefbrauer Ken erworbenen Kupfer-Kühlleitung auf Zimmertemperatur runtergekühlt und in einen großen, gläsernen Fermentierbottich gefiltert, wo es nun mit Gährungsverschluss zugeschraubt, sitzt und .... nun ja, sich langsam in Bier verwandelt, also den Zucker in Alkohol verwandelt. In drei Wochen, kurz vor meiner Abreise, wird es dann fertig sein und ich werde noch gerade eben in den Genuss von "EiKen #02" kommen!

Da das Bierbrauen ein ziemlich langwieriger Prozess ist, bei dem man auch manchmal eine Stunde Leerlauf hat, beschlossen wir, wie gesagt, nach Balkonien zu reisen und den Grill mit einigen Würstchen und einem deftigen Einpfünder von einem Steak (eins pro Person, versteht sich) zu bestücken!


Nun muss sich keiner mehr Sorgen machen: die Grillsaison ist eröffnet und wartet nur darauf, dass Ihr es uns gleich tut! Also, ran an den Grill und guten Appetit!

Sonntag, 6. April 2008

Konferenz der Graduiertenstudierenden


Nicht viel Neues gab es in der letzten Woche. Viel Arbeit, viel zu tun.

Ein kleines Highlight hatte die Woche (oder genauer: das Wochenende) dann doch: die Grad Student Conference in der hiesigen Germanistik. Zwei Tage lang hielten Professoren und Studenten Vorträge zum Thema "Essay als Form", auf englisch und deutsch.

Leider ist die Konferenz nun schon wieder vorbei und der graue Arbeitsalltag hat mich wieder eingeholt... :-(