Samstag, 17. November 2007

Yale vs. Harvard


Hochschulsport. Das weckt für deutsche Ohren eher die Assoziation von schlecht besuchten Yoga-Kursen oder burschenschaftlich organisiertem Fechtsport. In den USA wird Hochschulsport groß geschrieben, auch wenn von den drei großen amerikanischen Sportarten lediglich Basketball erträglich ist. Baseball und (American) Football sind ungefähr die undynamischsten Sportarten, die sich ein Mensch ausdenken kann. Eine lange Kette von Pausen wird von gelegentlichen Spielzügen unterbrochen, während über die Stadionlautsprecher ohne Unterlass Werbung gespielt wird. Jedenfalls hat natürlich jede Hochschule, die etwas auf sich hält, ihr eigenes Football-Team (wobei "Football" hier ausschließlich die amerikanische Variante bezeichnet - den richtigen Fußball hat man gedankenlos in "Soccer" umgetauft) und die besten Teams spielen in der höchsten Liga des amerikanischen Hochschulsports: der Ivy League! Dazu zählen wie immer die üblichen Verdächtigen im amerikanischen Bildungswesen, u.a. Harvard, Penn, Columbia, Princeton und eben auch: Yale.

Als Erzrivalen sorgt der Klassiker unter den Begegnungen, Harvard vs. Yale, folglich stets für erhitzte Gemüter. Und just heute empfing der amtierende Champion, YALE, den Konkurrenten Nummer 1: Harvard. Da das Spiel für alle Studierenden umsonst war, haben wir uns natürlich in die Yale Bowl begeben, ein Stadion, das offenbar größer ist, als es wirkt (gut 60.000 Zuschauer passen rein, in Wahrheit sieht es kaum größer aus als das Cottbusser Stadion der Freundschaft...). Um 10 Uhr ging es in der HGS (Hall of Graduate Students) los, wo es Brunch für alle gab, die Studierenden mit Fanausrüstung versorgt wurden und man gemeinsam die Kampflieder einstudierte, die genauso albern und unsinnig sind, wie heimische Fußball-Songs... Anschließend ging es mit Bussen zum Stadion und dann war auch schon Anstoß!

Und keine 2 Minuten später gelang Harvard bereits der erste Touchdown, der 6 Punkte wert ist. Yale legte erfolgreich nicht nach, spielte hundsmiserabel, was selbst für einen Laien wie mich, der keine Ahnung von den strategischen Zügen dieses Spieles hat, leicht erkennbar war und verpasste nicht nur den Anschluss, sondern schenkte Harvard auch Punkte über Punkte. Nach 90 Minuten bei schönstem Stadionwetter, jedoch klirrender Kälte, war die erste Halbzeit vorbei (bei effektiv gespielten 40 Minuten, der Rest war Pause...!) und wir entschieden uns, nachdem Harvard kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit bereits 27:0 IN FÜHRUNG lag, das Stadion und damit das sogenannte "Spiel des Jahres" frühzeitig zu verlassen.

Anstatt selbst noch mehr dazu zu erzählen, hier die offizielle Pressemitteilung, der Rest ist Schweigen:
"The 2007 version of The Game meant the first time that Harvard and Yale would match up undefeated for the Ivy League Championship since the epic tie of 1968. But Harvard left no doubt this time around, in a decisive 37-6 victory. More to come."

Freitag, 2. November 2007

Das vorzeitige Pokal-Aus für Bayern München


Heute back ich Hertha, morgen brau ich Bayern und übermorgen hol ich mir den DFB-Pokal. Das Los beschied dem FC Bayern München kein Glück - der Bundesligist muss sich nun den Wuppertalern stellen und ist damit schon so gut wie aus dem Rennen um den Pokal ausgeschieden. Niemand im Bergischen Land bezweifelt, dass der WSV das, was Wacker Burghausen fast geschafft hätte, problemlos schaffen wird: dem Rekordmeister die Stirn zu bieten. Wer ist schon Klo-ni, dieser deutsch-polnisch-italienische Stürmerzwilling des FCB gegen die geschlossene Abwehr des Wuppertaler SV?! Zieht Euch warme Lederhosen an, Ihr Bayern, wenn es Ende Januar zum designierten Pokalgewinner geht....!

[Nachtrag 02.12.07: bzw. wenn es Richtung Schalke geht, da das Spiel wohl offensichtlich wegen der großen Nachfrage dorthin verlegt wurde...]