Samstag, 29. September 2007

Genießer fahren Fahrrad


Oh wie liebe ich mein Fahrrad,
Warum das weiß ich nicht genau.
Meinem Fahrrad werd’ ich treu sein
Im Gegensatz zu meiner Frau.
Niemals werd’ ich es verlassen,
Niemals werd’ ich von ihm geh’n,
Denn wir fliegen wie auf Wolken
Weil wir uns so gut versteh’n.

Gestern habe ich mir ein Fahrrad gekauft. Für $63 im Wal-Mart. Ich freue mich. Mehr hab ich heute nicht zu sagen.

Mittwoch, 26. September 2007

Technische Eilmeldung


Nachdem Leute immer wieder mit der Ausrede meinen Blog nicht lesen (pfui!), sie hätten keine Zeit, täglich diese Seite aufzurufen, um zu schauen, ob es schon neue Einträge gibt, hier für alle technischen Neulinge die frohe Botschaft: Ihr könnt meinen Blog abonnieren!!

Wie geht das? Ganz einfach. Ihr nehmt Thunderbird, Euer Mailprogramm, startet es und klickt auf EXTRAS >> KONTEN >> "Konto hinzufügen". Im folgenden Bildschirm wählt Ihr RSS-Konto an, bestätigt mit "Weiter", gebt dem Kind einen Namen, z.B. "Meine Feeds" oder so und bestätigt erneut mit "Fertig stellen". Im linken Verzeichnisbaum gibt es nun einen Punkt der "Meine Feeds" heißt (oder wie immer auch Ihr vorhin das Konto benannt habt), den klickt Ihr an, klickt auf "Abonnements verwalten" und "HINZUFÜGEN" und gebt im Feld "Feed-URL" folgende Adresse ein: http://ekyale.blogspot.com/feeds/posts/default. Das ganze abschließend mit "OK" bestätigen und Thunderbird lädt automatisch alle Einträge herunter. In der Zukunft dann einfach nur Thunderbird starten und wenn es was Neues von mir gibt, lädt Thunderbird das automatisch herunter, so dass man es auch offline lesen kann (insbesondere praktisch für Leute, die immer noch ein Modem benutzen, gell Mama?) ;-)

Also, ab sofort werden keine Entschuldigungen mehr akzeptiert, warum Ihr meinen Blog nicht gelesen habt, auch nicht von sehr guten Freunden, Eva...!

Viele Grüße von Eurem Erklär-Bär!

Er war extrem laut und unglaublich nah


"Nach einer Weile gewöhnst Du Dich dran, berühmte Leute in Yale zu sehen!" wurde mir heute von meinen beiden Mitbewohnern verklickert, als ich mit einiger Begeisterung von einer Lesung Jonathan Safran Foers zurückkam. Dieser hatte heute in Yale einige bislang unpublizierte Kurzgeschichten gelesen, die ich AUF KEINEN FALL UND ABSOLUT SICHER NICHT mitgeschnitten habe, NEIN NEIN - UND DA ICH SIE NICHT MITGESCHNITTEN HABE, KANN ICH SIE NATÜRLICH AUCH NIEMANDEM KOPIEREN, DER SIE GERNE ANHÖREN WÜRDE...! Anschließend gab es eine Fragerunde, die der gerade mal 30-Jährige ziemlich lässig, freundlich und souverän absolvierte - klang vielleicht sogar ein bisschen auswendig gelernt...
Insgesamt aber mal wieder ein spannendes Ereignis in feudalem Ambiente und -wie immer hierzuorte- mit Kaffee und Kuchen versehen (leider kein Wein, da die Veranstaltung in einem College stattfand und man hier ja erst ab 21 Alkohol trinken darf... die Armen!).

Ansonsten hält das Wetter weiter an, täglich so um die 28°C und das seit ich hier bin, am Donnerstag werde ich mir endlich mal ein Fahrrad kaufen und dann hoffentlich mit ein paar Außenberichterstattungen aufwarten können. Bis dahin Euch allen noch eine schöne Woche!

Hier noch einmal der Link zu meinem aktuellen Fotoalbum.

Samstag, 22. September 2007

Ein Lied sagt mehr als tausend Worte...



Glockenspiele spielen normalerweise "Ein' feste Burg ist unser Gott" oder andere Evergreens liturgischen Liedguts. In den USA spielt man gelegentlich schon mal den ein oder anderen Chartbreaker auf dem kirchlichen Glockenspiel und einen solchen habe ich für Euch aufgenommen. Ihr könnt ihn hier hören. So bye-bye, miss american pie...!

Montag, 17. September 2007

Bleiwüste, die Dritte


Nachdem ich in den letzten fünf Jahren bereits in München und in Berlin die Online-Bleiwüsten der dortigen Komparatistik-Institute betreut habe, bin ich nun auch hier mit der Bearbeitung einer solchen Bleiwüste betraut worden. Die Rede ist von der Seite des hiesigen Germanistik-Institutes. Bezahlt wird nach Stunden - keine Ahnung, wieviel da zusammenkommen wird (eher nicht sooo viel) - ein kleines Zubrot sollte das schon sein.

Ansonsten im Westen nicht viel Neues. Die Sterling Memorial Library hat bis 2 Uhr morgens geöffnet, was ich gestern zum ersten Mal voll ausgenutzt habe: sehr angenehme Öffnungszeiten!!
Mein Tutorium hat heute zum ersten Mal stattgefunden, insgesamt haben sich 5 Leute für heute angemeldet, ebensoviele für nächste Woche: auch das läuft also ganz gut.
Eine Kneipe, in der BUNDESLIGA gezeigt wird, habe ich nach langem Suchen auch ausmachen können und so konnte ich letzten Freitag (leider) live mitverfolgen, wie Werder kläglich gegen die Borussen versagt hat... blöderweise bin ich morgen während der Champions League im Seminar (dämliche Zeitverschiebung), aber vielleicht reicht es noch für die zweite Halbzeit....

Donnerstag, 13. September 2007

Schedule fixed


Nach einigem Hin und Her steht nun mein Stundenplan. Das Hin und Her entstand dadurch, dass ich hier als "non-degree student" immatrikuliert bin und Yale natürlich gewährleisten muss, dass die "degree students" (also die zahlende Kundschaft) Plätze in den Seminaren bekommen, die sie wählen. Und da die maximale-Teilnehmer-Politik hier zuweilen recht streng ist, fliegen natürlich aus den Graduate Kursen (~Hauptseminare) zuerst die Undergrads raus (also die, die noch im "Grundstudium" sind), danach die Fachfremden (die Architekten also, die, begierig auf geisteswissenschaftlichen Input, sich immer wieder in die Seminare der Literaturwissenschaftler einschleichen) und schließlich, sollte der Kurs immer noch zu voll sein, die Non-Degrees: also z.B. ich. In den meisten Fällen war das kein Problem für mich, in einem Kurs jedoch, den ich sehr gerne nehmen wollte und für den ich mich auch schon sehr intensiv vorbereitet hatte, sollte ich also gehen. Gottseidank habe ich mich im letzten Augenblick auf das Zauberwort "Menninghaus" besonnen (mein Professor in Berlin, der mich auf diesen Austausch geschickt hat); diese Zauberwort öffnet einem gelegentlich die ein oder andere Tür, so auch diesmal und: voilà, ich hatte am Ende alle Seminare, die ich haben wollte!

- einen Französisch Lesekurs (wenn nicht jetzt, dann nie!)
- ein Seminar bei den Philosophen über "Personale Identität und das Selbst"
- ein Seminar bei den Filmwissenschaftlern zu "Alfred Hitchcock"
- ein Seminar bei den Komparatisten zur "Ersten Person Singular"
- ein Seminar bei den Komparatisten zu "Themen in der Literaturtheorie"

Davon mache ich zwei Seminare als "credit", mit Scheinerwerb also, den Rest als "audit", bloßer Zuhörer - oder auf Unideutsch "mit Teilnahmeschein"....
Alle Kurse sind nun fein säuberlich in meinen Diddl-Stundenplan eingetragen und ich freue mich schon auf die Arbeit.

Auch an Gastvorträgen passiert einiges in Yale, nächste Woche geht es gleich mit Elisabeth Bronfen los. Nägel mit Köpfen also.

Und das Tutorium, das ich unterrichten muss, geht kommenden Montag los, dann berichte ich wieder mehr.

Sonntag, 9. September 2007

"Meine Diagnose: Sie haben Hip Hop!"


Ja, ja, ja. Dachte man eigentlich, Hip Hop sei bis auf die wenigen sozialen Feuchtbiotope in AggroBerlin endlich und vollständig ausgerottet, merkt man in den USA erst, wie sehr man sich damit täuscht... Hip Hop ist eine Krankheit, die hier viele haben. Jugendliche, College-Students und ja, leider auch einige GradStudents oder Post-Docs... in Europa weiß man, dass der Hip Hop leicht mit Musik zu therapieren ist, in kleineren us-amerikanischen Städten ist das so noch nicht erkannt worden...
Ich denke, es ist dem Hip Hop anzulasten, dass eine von Yale organisierte und groß aufgezogene Party ("party of the year") das Niveau schlechter deutscher Erstsemesterparties deutlich unterbot. Aber schließlich geht man nicht von Berlin nach New Haven, weil man dort so viel besser feiern kann. Und naja, vielleicht vielleicht hatte ich aber auch nur keinen Spaß, weil ich das socializen noch nicht so drauf habe. Kommt Zeit....

Ansonsten im Westen nichts Neues.

PS: Das Schlimmste ist leider, dass man keinen Alkohol auf offener Straße trinken darf. Noch nie in meinem Leben war der Weg zur Party so unglaublich lang wie heute abend: bestimmt 10 Minuten....

Mittwoch, 5. September 2007

Überkoffeinierter Start ins Semester


Bestellt man früh morgens auf dem Weg zur Uni einen "Large Coffee" und erwartet halt einen mittelgroßen Becher, hat man sich geschnitten. 

Was man bekommt ist ein halber Liter Kaffee und weil man nun schon einmal dafür bezahlt hat, trinkt man den auch rasch aus. Ein halber Liter auf nüchternen Magen und schon sitzt man hypernervös in seinem ersten Seminar. Dazu noch überklimatisiert (man kommt von derzeit ca. 30°C hinein in einen Raum, der auf 
frostige 10°C abgekühlt ist: eine Erkältung scheint bei diesen Temperaturschwankungen so gut 
wie vorprogrammiert) Der Professor ist kein Unbekannter. Peter Brooks hat sich in einem seiner letzten Bücher ausgiebig mit Coetzee befasst. Thema seines aktuellen Seminars "Erste Person Singular" und um nichts anderes geht es, als um Literatur, die in der ersten Person Singular 
geschrieben ist.

Im Seminar sind derzeit noch ca. 40 andere Leute, denn hier ist es nicht anders als in Deutschland: in der ersten Woche erscheinen immer 80% mehr Leute als letztlich im Seminar verbleiben. Und weil in den USA alles institutionalisiert ist, hat das Kind auch einen Namen: die sog. "Shopping Period".

Generell sind die Kurspläne deutlich leseintensiver als in Deutschland und vermutlich kommen die hiesigen StudentInnen auch vorbereitet zu ihren Sitzungen, anders als in Berlin... Wir werden sehen.

Nun, mittlerweile sinkt der Koffein-Spiegel in meinem Körper wieder auf ein verträgliches Maß herab und das Zittern hört auch schon auf. Daher mach ich mich mal auf zum nächsten Seminar.

PS: Hier noch mal der Link zu meinen aktuellen Fotos, öfter mal draufklicken, ich aktualisier die regelmäßig: http://picasaweb.google.com/ekyale/DigiCamArrived

Samstag, 1. September 2007

Shit happens

Shit happens... heißt es bekanntermaßen und so habe ich in der ersten Woche in den USA gleich wieder mein Können als Master of Desaster unter Beweis gestellt...

Nicht nur, dass ich mein allerwichtigstes Aufenthaltsgenehmigungs-Formular verloren habe (vermutlich bei meiner Übernachtungsaktion am JFK), ich habe auch erfolgreich mein Handy verloren und ebenso effizient mein Windows kaputt gemacht...

Wie sagte einst Burkhard: "Never touch a running system!" - but I did... und jetzt habe ich den Salat. Funktionierte alles prächtig, aber ich dachte, spiele ich mal ein bisschen rum, lösche Linux hier, eine Partition dort und mache meinen Computer zu einem besseren Ort auf dieser Welt... mühselig zu sagen, dass das Projekt fehlschlug und ich derzeit nur mit Linux arbeite, bis mir jemand eine Win XP Home SP2-CD Rom aus Deutschland schickt.... aber immerhin hat das den Vorteil (?) dass ich nicht Computer SPIELEN kann, sondern das Gerät mehr oder minder nur als Arbeitsgerät nutzen kann.

In wenigen Tagen geht hier die Uni los. Die Bücherlisten für meine gerade mal drei Kurse sind schon jetzt unendlich lang, erheblich länger als vergleichbare Seminare in Berlin. (By the way: wenn mir jemand eine deutsche Version von Prousts Recherche schickt, kriegt er/sie nicht nur viel Geld, sondern auch einen Orden von mir!).

Nachher geht mein erster Besuch in eine amerikanische SHOPPING MALL. Fotos stelle ich dann später hoch. So, ich muss dann mal und sage bis die Tage!

PS: Werder Bremen hat's mal wieder geschafft. Fein!